Ruhrgebiet soll klimaresiliente Region werden

Gemeinsame Initiative der Emschergenossenschaft und der Emscher-Städte

Pressemitteilung der Stadt Gelsenkirchen

GE. Im Rahmen der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ haben sich die beteiligten 16 Emscher-Städte und die Emschergenossenschaft Anfang des Jahres einstimmig auf ein gemeinsames Vorhaben für eine regionale Klimaanpassungsstrategie verständigt. Gleichzeitig verfolgen die Partner das Ziel, auch den Ruhrverband, den Lippeverband, die Linksniederrheinische Entwässerungs-Genossenschaft, den Niersverband, sowie den Regionalverband Ruhr mit einzubinden. Denn: Hochwasser, extreme Wettersituationen wie z.B. Starkregen und Hitzewellen machen nicht an Stadtgrenzen oder Wasserscheiden Halt, der Herausforderung Klimawandel muss sich das Ruhrgebiet integral stellen.

 

Oberbürgermeister Frank Baranowski schlägt daher dem Rat der Stadt vor, die weitergehende Zielsetzung der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ zu beschließen und die Verwaltung zu beauftragen, den Gesamtprozess und die daraus resultierenden Klimaanpassungsstrategien und -maßnahmen zu unterstützen und zu ermöglichen sowie eigene Vorschläge zu entwickeln und umzusetzen. Eine entsprechende Verpflichtungserklärung soll die Stadt Gelsenkirchen unterzeichnen.

 

Der Vorschlag wird zunächst u.a. im Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss am 18. September 2019 vorberaten und dem Rat der Stadt am 31. Oktober 2019 zur Entscheidung vorgelegt.

 

Unter der gemeinsamen Leitlinie „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ hat die Emschergenossenschaft das gemeinsame Vorhaben in das Themenforum „Grüne Infrastruktur“ bei der Ruhrkonferenz eingebracht. Im Herbst entscheidet das NRW-Landeskabinett über die Umsetzung und Förderung des Projektes.

 

Die Aufgabenverteilung zwischen der Emschergenossenschaft und den Städten sieht vor, dass die Emschergenossenschaft die Umsetzung der lokalen und regionalen nachhaltigen Klimaanpassungsmaßnahmen durch die Bereitstellung von Sach- und Finanzaufwendungen sowie mit Fachpersonal nachhaltig unterstützt. Zu diesem Zweck wird die Emschergenossenschaft eine Service-Organisation einrichten, aufbauen und für die Kommunen bereitstellen. Diese Service-Stelle soll die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ in Abstimmung mit den Beteiligten weiterentwickeln und koordinieren.

 

Hintergrund-Informationen zur Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen

 

Die Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ wurde 2014 von der Emschergenossenschaft gemeinsam mit den Emscher-Kommunen und dem NRW-Umweltministerium ins Leben gerufen, um unter anderem Themen wie Siedlungswasserwirtschaft, Stadtentwicklung, Städtebau, Freiraumplanung, Klimaanpassung und Straßenbau enger zusammenzuführen und zu verknüpfen.

 

Die Emscher-Region verändert sich nicht nur durch den Strukturwandel. Auch der demographische Wandel und der Klimawandel ändern die Ausrichtungen in der städtebaulichen Entwicklung und stellen die Region vor neue nachhaltige Herausforderungen. Diese Anforderungen müssen die Planungen aller Beteiligten in der Region in abgestimmten Prozessen ausgewogen berücksichtigen und umsetzen können.

 

Die Anpassung an den Klimawandel ist eine elementare Aufgabe aller Planungsprozesse. Der Umgang mit dem Regenwasser als Bestandteil der integralen Wasserwirtschaft in Siedlungsgebieten ist ein Leitthema für nahezu alle Ziele. Die Wasserwirtschaft hat damit eine tragende Rolle in der Stadtgestaltung und Stadtentwicklung.

 

 

Die Vernetzung von Grünzügen und Wasserachsen, d.h. „Grün-Blaue Infrastruktur“, temperaturregulierende Wasserflächen, dezentrale Puffer- und Speicherräume zum Rückhalt von Starkregen, die Förderung der Grundwasserneubildungsrate, die Gestaltung von urbaner Landschaft mit der Bewirtschaftung von Regenwasser sind wichtige elementare Bestandteile in der ökologisch ausgerichteten Stadtentwicklung und der Anpassung und Minderung der Klimawandelfolgen.


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