Die Sage um Ückendorf

Der sagenumworbene Lindenstein ziert heute den Haupteingang des "von Wedelstaedt Park" an der Parkstarsse
Der sagenumworbene Lindenstein ziert heute den Haupteingang des "von Wedelstaedt Park" an der Parkstarsse

Text: Wikipedia  (CC-by-sa-3.0),

 

 

Foto.W. Müller

Der Ückendorfer Platz bildet das historische Zentrum Ückendorfs. Er entwickelte sich aus dem Burbrink, dem ursprünglichen Dorfplatz der Gemeinde. Der Platz war von Lindenbäumen umgeben (an die heute noch die Bezeichnung der nahegelegenen Straße „Im Lindacker“ erinnert) und verfügte über einen von einer natürlichen Quelle gespeisten Dorfteich („Amtsteich“), der 1898 im Rahmen des Gleisumbaus für die Straßenbahnlinie 2 trockengelegt wurde. Auf dem Platz befand sich der „Lindenstein“, ein Findling, der seinen Namen seinem Standort unter der Dorflinde verdankt. Der Lindenstein markierte die Versammlungsstätte der Dorfbauern und war zugleich Richtstätte der untersten Gerichtsbarkeit, an der bis ins 18. Jahrhundert hinein noch Recht gesprochen wurde. Als sich am Ückendorfer Platz ein Verkehrsknotenpunkt entwickelte, fand der Lindenstein zunächst einen neuen Platz am Amtshaus in der Ziegelstraße; heute befindet er sich am Haupteingang des Von-Wedelstaedt-Parks. Der Sage nach soll der Lindenstein von einem auf dem Tippelsberg (im heutigen Bochum-Riemke) hausenden Riesen im Streit mit dem auf dem Mechtenberg (im heutigen Essen-Kray) hausenden Riesen auf den Ückendorfer Dorfplatz geworfen worden sein. Der Lindenstein war damals allgemein so bekannt, dass seine bloße Existenz als Beleg für die Wahrheit dieser Sage angeführt wurde.Sage von den beiden Riesen auf dem Tippelsberg und auf dem Mechtenberg. 

 

 

 

En stüksken van de twei risengripers op den Tieppelsbiarg un op den Mechtenbiarg.

Git wietet doch alle, dat frööer op den Mechtenbiarg en rise wuonde un enen op de Tieppelsbiarg. De Tieppelsbiarg liet en stünken van Baukem un de Mechtenbiar liet enige smiet wiages van Watsche na Allenessen hen.

 

De beiden risen bokken ümmer tehoupe broud. Einmal moch de eine backen, dann brach de andere sin broud un so gonk et ümmer üm. Nu moch es de kedel op den Mechtenbiarg broud backen, un de vam Tieppelsbiarge moch sine Knisten brengen. Wann nu de rise op den Mechtenbiarg in den truag schrappen, dann war et tid, dat de vam Tieppelsbiarge sin broud brach. Dat schrappen i de truag ludden uwwer so hat, as wann et gedonnert hedde.

 

– As nu de stunne da was, wa de rise achter Baukem denner kommen moch, schrappen sik de op de Leithe faquanz an den rüggenstrank un depper darunner. Dat konn awwer de op den Tieppelsbiarg häören, un he kam ok richtich un brach de broude. Awwer da ha de in de Leithe nach nich de uawen angebot, un de van Baukem kam te fröü. Da wor he so böüse, dat he enen stein nam un den einen risen smeit. Dä leip awwer wech un kam in en paar sprüngen in Ueckentüarp an. Da fol ok de stein terdale, un he liet nach di dat spreitenhüsken. Den grouten stein kent alle lüe, de in de giegend wont, un he het nich andes as de groute kieseling van de kedel op den Tieppelsbiarg.“ 

Quelle

Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 287.

Hochspringen ↑ Johannes Weyer: Die Forschungsstelle für das Volkstum im Ruhrgebiet (1935–1941). Ein Beispiel für Soziologie im Faschismus. In: Soziale Welt, 35: 1984, S. 128 PDF (Memento vom 29. Juni 2015 im Internet Archive)



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